Arbeitszeit ambulante Pflege
Die ambulante Pflege ist ein unverzichtbarer Teil unseres Gesundheitssystems. Pflegekräfte versorgen Menschen dort, wo sie sich am wohlsten fühlen: zu Hause. Doch wie sieht eigentlich die Arbeitszeit in der ambulanten Pflege aus? Wer diesen Beruf ergreift, muss sich auf flexible und oft auch herausfordernde Zeitstrukturen einstellen.

09.05.2025
FrĂĽhstart in den Tag
Ein typischer Arbeitstag in der ambulanten Pflege beginnt häufig sehr früh. Bereits ab 6 Uhr morgens startet die erste Tour. Pflegekräfte helfen beim Aufstehen, der morgendlichen Hygiene, beim Anziehen und bei der Medikamenteneinnahme. Viele Klientinnen und Klienten sind auf diese Unterstützung angewiesen, um gut in den Tag zu starten. Dabei ist nicht nur Zeitmanagement, sondern auch Einfühlungsvermögen gefragt.
Dienste ĂĽber den ganzen Tag verteilt
Nach der Morgentour folgen weitere Einsätze – über den gesamten Tag verteilt. Manche Pflegekräfte fahren mittags noch einmal los, zum Beispiel für Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, zur Mobilisation oder zur Medikamentengabe. Am Abend stehen dann oft noch unterstützende Maßnahmen wie Abendpflege oder die Vorbereitung auf die Nachtruhe an. In vielen Fällen bedeutet das: geteilte Dienste. Zwischen dem Morgen- und Abenddienst bleibt eine längere Pause – diese Zeit ist allerdings schwer planbar, da kurzfristige Einsätze dazwischenkommen können.
Wochenend- und Feiertagsarbeit
Pflege kennt keinen Feierabend. Auch an Wochenenden und Feiertagen sind ambulante Dienste aktiv. Die Einsätze werden im Schichtsystem organisiert, sodass Mitarbeitende auch unter der Woche Ausgleichstage erhalten. Dennoch stellt diese Unregelmäßigkeit viele Pflegekräfte vor Herausforderungen in der Familien- und Freizeitplanung.
Unterwegs bei jedem Wetter
Ein nicht zu unterschätzender Teil der Arbeitszeit ist das Fahren zwischen den Einsatzorten. Dabei kann es gerade im ländlichen Raum zu weiten Strecken kommen – und das bei jedem Wetter. Zeitdruck durch Staus, Parkplatzsuche oder unvorhergesehene Verzögerungen sind Teil des Alltags.
Kollegiale Zusammenarbeit und Abstimmung
Ein oft unterschätzter Aspekt in der ambulanten Pflege ist die interne Koordination. Pflegekräfte arbeiten zwar häufig allein bei den Klientinnen und Klienten, sind aber dennoch in ein Team eingebunden. Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die Übergabe relevanter Informationen sowie die Abstimmung von Touren und Änderungen gehören ebenfalls zur täglichen Arbeitszeit – auch wenn sie nicht direkt am Patienten stattfindet.
Dokumentation als Teil der Arbeitszeit
Auch die Pflegedokumentation nimmt Zeit in Anspruch – und zwar täglich. Nach jedem Einsatz müssen Leistungen sorgfältig dokumentiert werden, etwa zur Medikamentengabe, Wundversorgung oder Mobilisation. Diese Dokumentation ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern dient auch der Qualitätssicherung. In der Praxis bedeutet das: Pflegekräfte verbringen zusätzlich zu den Hausbesuchen Zeit mit Tablet oder Dokumentationsmappe, was die effektive Arbeitszeit nochmals verlängert.
Flexibel, fordernd und wichtig
Die Arbeitszeit in der ambulanten Pflege ist alles andere als starr. Sie verlangt hohe Flexibilität, körperliche pelastbarkeit und organisatorisches Talent. Doch trotz aller Herausforderungen ist die Tätigkeit für viele erfüllend – denn sie bedeutet, täglich konkret helfen zu können. Und das direkt am Menschen.